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Chroniken 20. Bezirk

Chroniken von 20. Brigittenau

Geographie

Fläche: 5,7 km²
Einwohner: 81.505 (per 31.12.2005)
11 Jhdt Die ersten bekannten Besitzer dieses Gebiets waren die Babenberger mit Sitz im Kloster St. Maria Nivenburg (heute Stift Klosterneuburg)
1463-1464 Errichtung der Schlagbrücke (heutige Schwedenbrücke) über den Donauarm beim Stadtzentrum
1529 Bei der Erste Wiener Türkenbelagerung kam es zu schweren Kämpfen auf dem Gebiet der Donauinseln
1618-1648 Während des "Dreißigjährigen Krieges" eroberte das schwedische Heer am 9. April 1645 die Wolfsschanze in der Brigittenau. Österreichische Truppen eroberten das Gebiet in einer viertägigen Schlacht zurück
1650 Die Brigittakapelle wird errichtet
1670 Erste urkundliche Erwähnung der "Brigittenau" unter diesem Namen, der auf die Brigittakapelle zurückgeht
1683 Zerstörungen während der zweiten Türkenbelagerung von Wien
1688-1698 wurde die Taborbrücke gebaut
1830 Eine große Überschwemmung und ein großer Eisstoß richteten viele Schäden in der Brgittenau an
1838 Bau der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn über die Donau
1840 Eine schienengebundene Pferdebahn fuhr erstmals entlang der heutigen Jägerstraße vom "Alten Tabor" zum Colosseum
1850 Eingemeindung der Brigittenau und der Leopoldstadt - beide liegen auf einer Donauinsel - zum zweiten Wiener Gemeindebezir
1867 Beginn des Baus der Brigittakirche
1870 Baubeginn zur großen Donauregulierung
1871 Errichtung der Nordwestbahnbrücke und der Brigittabrücke (der heutigen Friedensbrücke)
1873 Errichtung der Nordbahnbrücke; in diesem Jahr wurde der Bau des Nordwestbahnhofes beendet
1875 Fertigstellung des neuen Donaubettes / Donauregulierung
1886 Eröffnung der Dampftramway Wien - Stammersdorf
1900 Trennung der Brigittenau von der Leopoldstadt. Die Brigittenau wird zum 20. Wiener Gemeindebezirk
1910 größte Bevölkerungsdichte mit 101.326 (heute ca 80.000 Einwohner)
1926 Bau des Böhler Unfallkrankenhauses
1930-1932 Bau der Gemeinde-Wohnhausanlage Friedrich-Engels-Hof
1943 Bau der Flaktürme im Augarten zur Fliegerabwehr
16.7.1944 Erster amerikanischer Bombenangriff auf Wien richtet große Schäden auch in der Brigittenau an
1945 Die Brigittenau wird von russischen Truppen besetzt
1964 Eröffnung der Gürtelbrücke über den Donaukanal
1965 Eröffnung des neuen Lorenz-Böhler- Unfallkrankenhauses in der Donaueschingenstraße
1977 Eröffnung des neuen Gebäudes der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt
1978 Eröffnung der neu errichteten Floridsdorfer Brücke (die alte wurde demontiert)
1979 Neubau der Schule "TGM Technologisches Gewerbemuseum"
1982 Eröffnung der Brigittenauer Brücke anläßlich des Papstbesuches in Wien
1996 Verlängerung der U-Bahn-Linie U6, vom Gürtel durch die Brigittenau über die Donau nach Floridsdorf
1999 Eröffnung des Hochhauses "Millennium-Towers", des mit 202 Metern derzeit höchsten Gebäudes von Wien (angeblich fehlte die Baugenehmigung; zweifelsohne keine "ortsübliche" Bauweise)

WIE DIE BRIGITTAKAPELLE ZU IHREM NAMEN KAM

Das Gebiet des heutigen 20. Bezirkes war vor dreihundert Jahren durch zahlreiche Wasserläufe der Donau zerstückelt. Die vielen Inseln, die dadurch entstanden, waren mit dichten Auwäldern bewachsen und die angrenzenden saftigen Wiesen waren beliebte Weideplätze für die Tiere. Nur wenn die Donau Hochwasser führte, wurden die Auen überflutet und waren längere Zeit nicht mehr nutzbar.
In dieser Gegend, die Wolfsau genannt wurde, führte die alte Handelsstraße von Wien nach Prag über die Wolfsbrücke. Hier war einer von vielen Erdwällen, die Wolfsschanze, zur Verteidigung errichtet.
Ein schrecklicher Kampf tobte um den Besitz dieser Schanze während eines schrecklichen Krieges, der über dreißig Jahre Österreich, Deutschland und Böhmen verwüstete. Die kaiserlichen Soldaten hatten die Brücke niedergebrannt, aber die Schanze war von den schwedischen Musketieren eingenommen worden, die eine drohende Gefahr für Wien darstellten. Deshalb befahl der Kaiser die Rückeroberung dieser Verteidigungsanlage.
Drei Tage lang tobte der Kampf auf beiden Seiten und die Kanonen donnerten ohne Unterlaß. Erzherzog Wilhelm von Österreich war auf dem Feld erschienen, um sich über den Verlauf des Kampfes zu informieren. Er übernachtete im Feldlager und als er am nächsten Tag die Morgenandacht verrichtete, durchschlug eine Kanonenkugel das Dach seines Zeltes. Die Flucht war unmöglich und der Erzherzog wußte, daß seine letzte Stunde geschlagen hatte. Doch die Kanonenkugel rollte ohne zu zerspringen vor seine Füße und blieb dort liegen.
Wilhelm gelobte an diesem Platz eine Kapelle zu erbauen als Dank an Gott für die Errettung vor dem Tode. Nach Beendigung des Krieges wurde der Bau zum Andenken an die Schweden errichtet und der schwedischen Heiligen, Brigitta, geweiht.
Die Kapelle gab der Gegend, in der sie steht, den Namen Brigittenau.

DAS DONAUWEIBCHEN

1.

Als Wien noch ein kleines Städtchen war, standen außerhalb der Stadtmauer an der Donau kleine Fischerhütten. Darin lebten arme Fischer, die den ganzen Tag und oft auch in der Nacht auf dem Wasser waren. Die Fische verkauften sie in der Stadt und fingen dann wieder neue, die sie wieder verkauften. Es war ein hartes Leben, das die Fischer führten; das Geld reichte oft kaum für Brot und es gab Fischer, die hatten seit Jahren nichts anderes gegessen als Fische.
In einer solchen Hütte wohnte ein alter Fischer mit seinem Sohn. Sie hatten im Sommer fleißig gefischt und sich dabei so viel verdient, daß sie im Winter nicht verhungern mußten. Es war an einem kalten Wintertag. Die Donau war so fest zugefroren, daß man mit einem Wagen darüberfahren konnte. Vater und Sohn saßen beisammen und besserten die alten Netze aus, mit denen sie im Frühjahr wieder fischen wollten.
Das Fenster war mit Brettern verschlagen; in der Mitte war ein handgroßes Loch ausgeschnitten, durch welches das Licht in das Zimmer fiel. Durch das Loch drang aber auch die eisige Winterkälte; es wurde darum nicht recht warm im Zimmer, trotzdem der alte Fischer ein Scheit ums andere in den riesigen Kachelofen schob.
Da verstopften die beiden die Löcher in den Fensterläden mit Tüchern und setzten sich ganz nahe ans Feuer. Jetzt wurde es behaglich warm im Zimmer und der Alte begann zu erzählen:
"Am Grunde der Donau steht ein Schloß, das ist ganz aus Glas gemacht. Drin wohnt der Donaufürst mit seiner Frau und seinen Kindern, den Nixen. In den Zimmern des Schlosses sind große Tische, darauf stehen umgestürzte irdene Töpfe; da werden die Seelen der Ertrunkenen gefangen gehalten. In hellen Mondnächten geht der Nix oft als Jäger verkleidet am Donauufer spazieren, man darf ihn aber nicht ansprechen, sonst wird man von ihm in die Tiefe gezogen.
Die Wassernixen sind kleine zierliche Mädchen, die haben duftige weiße Kleider an. Diese Nixen tauchen plötzlich aus dem Wasser empor und singen so schön, daß man sich an dem Gesange gar nicht satt hören kann. Manche Fischer sind schon ertrunken, weil sie dem Gesange zu lange gelauscht haben. Die Nixen schwimmen dann immer weiter in den Strom hinaus, die Männer fahren ihnen nach und kommen nicht mehr zurück. Im vorigen Jahr sind zwei Fischer so weit hinausgelockt worden, daß wir ihnen nicht mehr helfen konnten. Wir haben ihre Hilferufe gehört; als wir an die Stelle kamen, schwamm das Boot allein auf dem Wasser. Die Nixen kommen auch zum Tanz in die Wirtshäuser und tanzen mit den Burschen die ganze Nacht.
Da haben sie keine weißen Kleider an, sondern sehen aus wie die anderen Mädchen. Man erkennt sie nur an dem nassen Saum ihrer Kleider. Wenn die Hähne zum ersten Male krähen, laufen sie schnell davon und verschwinden in der Donau.
Ihr Vater, der Donaufürst, darf es nicht wissen, daß sie bei den Menschen oben sind. Darum laufen sie in der Früh so schnell nach Hause. Wenn dann der Vater wach wird, liegen sie schon in den Betten und schlafen. Wenn sie sich aber verspäten und der Vater ist schon aufgestanden, dann bekommen sie Schläge; und wenn sie sehr spät nach Hause kommen, dann schlägt sie ihr Vater gleich tot. An dem Wasser kann man leicht erkennen, welche Strafe die Nixen bekommen haben; ist das Wasser der Donau in der Frühe trüb, dann haben die Nixen Schläge bekommen; ist es aber blutigrot, dann sind die Nixen schon tot."

2.

So erzählte der alte Fischer. Das Feuer war ausgegangen; es war kalt und dunkel im Zimmer geworden. Der Sohn sagte:
"Ich habe noch nie eine Nixe gesehen und kann gar nicht glauben, daß in der Donau Nixen sind !"
Kaum hatte er diese Worte gesagt, so wurde es hell im Zimmer. Als sich die beiden umdrehten, sahen sie ein Mädchen in wallenden weißen Kleidern und mit weißen Wasserlilien in den schwarzen Haaren. Vater und Sohn wichen erschrocken zur Tür zurück. Da sprach die Erscheinung:
"Fürchtet euch nicht, ich tu euch nichts ! Ich komme nur, um euch zu warnen. In den nächsten Tagen wird Tauwetter eintreten, das Eis der Donau wird krachen und in Stücke gehen. Das Wasser wird über die Ufer treten und wird alles überschwemmen. Da, wo jetzt eure Hütten stehen, wird lauter Wasser sein. Rettet euch schnell, verlasset den gefährlichen Ort, sonst seid ihr alle des Todes !"
Bevor die beiden Fischer ein Wort sagen konnten, war die Nixe verschwunden und es war wieder finster im Zimmer.
"Das war das Donauweibchen !" sagte der Vater.
"Es hat aber nicht gesungen", meinte der Sohn, "und sie hat uns auch nichts getan. Ich habe geglaubt, die Nixen wollen die Menschen töten !"
Da antwortete der Vater: "Das Donauweibchen ist keine böse Nixe. Man sagt, daß sie guten Menschen erscheint, bevor ein Unglück geschieht. Jetzt komme, wir müssen die Nachbarn wecken und müssen ihnen alles sagen !"
Sie machten die Tür der Hütte auf; ein eisiger Sturm trieb den Schnee in das Zimmer. Die beiden Fischer kämpften gegen den Schneesturm und erreichten nur mit Mühe die Nachbarhütten. Sie wurden überall freundlich empfangen und die Fischer sagten:
"Ja, das war das Donauweibchen. Wir müssen fortziehen, sonst müssen wir ertrinken."
Sie packten ihre Habe zusammen, verluden sie auf Karren und zogen weiter ins Land hinein.
Nach wenigen Tagen brach das Eis und das Wasser trat aus den Ufern. Da, wo bisher die Auen gewesen waren, war jetzt ein ungeheurer See und nur die Rauchfänge der Fischerhütten ragten aus dem Wasser hervor.
Nach einiger Zeit ging das Wasser zurück und floß wieder im alten Donaubette.
Es kam der Frühling, die Auen wurden wieder grün und die Bäume bekamen frisches Laub. Da kamen auch die Fischer zurück und bezogen ihre Wohnungen. Manche Hütten waren vom Wasser weggeschwemmt worden. Da halfen alle Fischer zusammen und bauten ihren Kameraden neue Hütten.
Es dauerte nicht lange, waren alle Hütten neu hergerichtet, die Fischer fuhren wieder auf die Donau hinaus und fingen Fische wie früher. Der junge Fischer aber war ganz verändert; er saß oft träumerisch in seinem Boot und sah auf die sonnenglänzende Donau hinaus. Wenn sein Vater fragte, warum er nicht fische, da zuckte er zusammen und warf schnell das Netz aus. Er vergaß aber, es einzuziehen und sah wieder träumerisch vor sich hin. Da wurde der Vater traurig. Er fürchtete, daß ihn das Donauweibchen verzaubert habe.
Eines Tages fuhr der Sohn weit in den Donaustrom hinaus, legte die Ruder weg und ließ sich vom Wasser treiben. Der Vater sah, wie sich sein Sohn immer weiter entfernte. Er rief ihn, doch sein Sohn hörte ihn nicht. Am Abend wartete der Vater mit banger Sorge auf die Heimkehr seines Sohnes. Es war schon dunkel und er kam nicht. Es wurde Nacht und er war noch immer nicht da. Die ganze Nacht wartete der alte Fischer auf seinen Sohn.
Am andern Morgen sahen einige Fischer ein Boot herrenlos auf der Donau herumtreiben. Sie ruderten hin und erkannten es als das Boot des jungen Fischers. Sie meldeten es dem Vater. Der schlug die Hände vors Gesicht und sagte leise:
"Ich hab es schon lange gefürchtet. Die Nixen haben ihn geholt."
Das Donauweibchen hat seither niemand mehr gesehen.

Bezirksvorsteher seit 1945

Josef Wolf (unbek.) 4/1945 - 7/1945
Karl Michael (SPÖ) 1945 - 1954
Franz Koblizka (SPÖ) 1954 - 1969
Johann Stroh (SPÖ) 1969 - 1978
Anton Deistler (SPÖ) 1978 - 1987
Karl Lacina (SPÖ) 1987 - 31.3.2008
Hannes Derfler (SPÖ) 31.3.2008 -

Bezirksvertretung: von den 52 Bezirksräten entfallen ab der letzten Wahl 2005 folgende Mandate auf die jeweiligen Parteien:

SPÖ 31
FPÖ 9
ÖVP 6
Grüne 6
  • Millennium-City
  • Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus
  • Nordwestbahnhof (Frachtenbahnhof Wien)
  • Brücken: Nordbrücke, Floridsdorfer Brücke, Nordbahnbrücke, Brigittenauer Brücke, Friedensbrücke
  • Kirchen: Allerheiligenkirche, Brigittakirche, Kirche Muttergottes im Augarten, Kirche Zum Göttlichen Erlöser, St. Johann Kapistran-Kirche,
  • Hannover Markt

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