Wiener Bezirksservice

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Alle Gewerbe im Bezirk

Alle Gewerbe im Bezirk

Chroniken 6. Bezirk

Chroniken von 1. Innere Stadt

Geographie

Fläche: 1.5km²
Einwohner: 29.322 (per 31.12.2005)
Lage: Der Bezirk "Wieden" liegt zwischen Ring und Gürtel südöstlich des 1. Bezirks. Mit 1,8 km2 zählt er zu den kleinsten Bezirken Wiens. Mit nur 6,5% Grünfläche ist der Bezirk eine Hochburg der Grünen Partei.
~1000 erste Siedlungen
1428 erstmalige Erwähnung
1683 Aufschwung und intensivere Bautätigkeit nach der 2. Türkenbelagerung
1798 Gumpendorf an Wien verkauft
1798 - 1801 Theater an der Wien wird erbaut
1850 Die fünf Vorstädte Gumpendorf, Mariahilf, Windmühle, Magdalenengrund und Laimgrube wurden als 5. Bezirk Mariahilf zu Wien eingemeindet
1861 Durch die Teilung Wiedens wurde aus Mariahilf der nunmehr 6. Bezirk Wiens.
1862 wurden die Teile nördlich der Mariahilfer Straße an den 7. Bezirk Neubau abgetreten
1893 Das Raimundtheater wird erbaut
1942 - 1944 Der FLAK Turm wird zur Fliegerabwehr im 2. Weltkrieg gebaut. Ab 1966 befindet sich hier das Haus des Meeres
1993 Eröffnung der U-Bahn Linie U3

Schustermichel


Hart an der Mariahilferkirche betrieb der Schuster Michel um 1700 eine Gastwirtschaft. Vom Volksmund Schustermichelwirt benannt, genoß der Alte wegen seiner Habgier üblen Ruf.
In einer grausen Nacht, da er nach Abzug aller Gäste insgeheim die Tageslosung zählte und verbarg, begehrte jemand leise pochend Einlaß. Neugier und Gewinnsucht scheuchten bald das erste Widerstreben weg und Michel öffnete, zur Stille mahnend, seinem späten Gast. Als dieser sich versichert hatte, mit dem Wirt allein zu sein, entspann sich folgendes Gespräch:
"Ich muß um Mitternacht dem Gnadenbild zu Füßen knien, vermögt Ihr mir den Einlaß in die Kirche zu erwirken?"

"Vom Aveläuten bis zum Morgengrauen darf kein Mensch das Gotteshaus betreten." -
"Doch wenn ich Euch und den Mesner reichlich lohne? Zwei Beutel Goldes setz' ich daran!"
"Das ist was andres, gebt und kommt!"
Den einen Geldsack steckte Michel ein, und mit dem zweiten schlichen sie zum Mesner, dessen Weigerung verstummte, als das Geld in seinen Händen war. Der Fremde stürzte vor dem Gnadenbilde auf die Knie und stöhnte lange, lange händeringend um Vergebung. Sichtlich getröstet stand er endlich auf und zog sich auf ein Kämmerlein in Michels Gasthaus scheu zurück.
Am nächsten Morgen rief der Fremde den Wirt zu sich, bezahlte königlich und reichte ihm ein wohl verschnürtes Kästchen mit den Worten: "Verwahrt sorgsam diesen Schrein, bis ich ihn hole, erst wenn ich nach Jahresfrist nicht komme, öffnet ihn und führt getreulich aus was Ihr auf einem Zettel in dem Kästchen lesen werdet. Mein Heil wie das Eure hängt daran." Dann schied er, unbemerkt, wie er gekommen war.
Das ganze Jahr durch wartete der Wirt und hatte Mühe, seine Gier zu zügeln, doch als die Zeit verstrichen war, erbrach er insgeheim das schwere Kästchen, das bis zum Rand mit purem Gold gefüllt war. Wohl las der Wirt die Widmung dieses unerhörten Schatzes für das Gotteshaus Mariahilf, doch dachte er nicht daran, den Auftrag zu befolgen. Er barg das Geld in seinem tiefsten Schrein, verriet kein Wort und gönnte sich nur selten einen Blick in diesen reichen Schatz. Von Stund an war er aber nimmer seines Lebens froh, erkrankte bald und böse Träume kündeten ihm seinen frühen Tod.
Da ließ er, der seit Jahr und Tag die Kirche mied, den Pfarrherrn von Mariahilf zu sich bitten, bekannte seine Schuld, gab alles Gold des Fremden in des Priesters Hand, gewann Verzeihung, aber sein Gewissen blieb noch schwer bedrückt; er setzte seinen letzten Willen auf und starb.
Das Testament verschrieb der Kirche zu Mariahilf ein reiches Erbe, das die lang ersehnte Herstellung der größten Glocke möglich machte. Als des Schustermichels Glocke ihre ersten Schläge hören ließ, erschienen sie dem Volke so dumpf und schwer, daß jedermann darin das Stöhnen ihres Stifters zu vernehmen glaubte, der im Grab nicht Ruhe finden konnte. Das Spottwort Schustermichel aber ward zum Glockennamen und erhielt sich so geadelt bis auf unsere Zeit.
Bezirksvorsteher seit 1945
Dr. Leder (unbek.) 4/1945
Franz Löwner (SPÖ) 4/1945 - 1946
Karl Bittner (ÖVP) 1946 - 1954
Rudolf Krammer (ÖVP) 1954 - 1969
Werner Jank (SPÖ) 1977 - 1978
Franz Blauensteiner (ÖVP) 1978 - 1984
Kurt Pint (ÖVP) 1984 - 1997
Erich Achleitner (ÖVP) 1997 - 2001
Renate Kaufmann (SPÖ) 2001 -

Bezirksvertretung: von den 40 Bezirksräten entfallen ab der letzten Wahl 2005 folgende Mandate auf die jeweiligen Parteien:

ÖVP 10
SPÖ 15
Grüne 12
FPÖ 3
  • Joseph Haydn: geb. 31. 3. 1732 Rohrau (Niederösterreich), † 31. 5. 1809 Wien, Komponist, zählte zur Wiener Klassik, Sohn eines Wagnermeisters, kam 1740 als Sängerknabe an St. Stephan nach Wien
  • Ferdinand Raimund: (1790 bis 1836) Geburtshaus in der Mariahilfer Straße 45. Von 1828 bis 1830 Direktor des Theater in der Leopoldstadt, Sein bedeutendstes Werk: "Der Verschwender"
  • Franz Lehar: Komponist; lebte 20 Jahre lang in der Theobaldgasse 19
  • Michael Thonet: (Möbelfabrikant) geb. 2. 7. 1796 Boppard (Deutschland, † 3. 3. 1871 Wien, Thonet entwickelte ab 1830 eine Methode, Holz zu biegen und zu drehen; wurde im Jahr 1842 von Metternich nach Wien gerufen und begann hier die industrielle Möbelproduktion
  • Siegfried Marcus: Erfinder des Automobils. Inbesondere setzte er Benzin als besten Treibstoff für das Auto ein, schuf den Vergaser und die magnet-
    elektrische Zündung für den ersten mobilen Viertakt-Benzin- Automotor der Welt. Machte sich 1861 in der MAriahilferstraße selbständig
  • Oskar Werner: (Theater- und Filmschauspieler mit Weltruf) geb. 13. November 1922 (Wien), † 23.10.1984 Marburg an der Lahn (Deutschland), er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Wien-Gumpendorf (6. Bezirk) auf. Filmrollen: Das Narrenschiff (1965); Der Spion, der aus der Kälte kam (1965); Fahrenheit 451 (1966)
  • Fillgraderstiege, viertschönste Stiegenanlage Europas
  • Raimundtheater
  • Theater an der Wien
  • Flakturm mit dem Haus des Meeres
  • Wienzeilenhäuser von Otto Wagner
  • Arik Brauer Haus in der Gumpendorfer Straße
  • Gustav Adolf Kirche
  • Pfarrkirche Maria Hilf
  • Pfarrkirche Gumpendorf (St. Ägyd)
  • Hauptfeuerwache Mariahilf

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