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Alle Gewerbe im Bezirk

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Chroniken 23. Bezirk

Chroniken von 22. Donaustadt

Geographie

Fläche: 32 km²
Einwohner: 88.695 (per 31.12.2005)
1000 n. Chr Der Name Liesing ("Lieznicca"= Waldbach) wurde erstmals erwähnt
1387 Erste Erwähnung des Schloß Liesing, damals noch als Gutshof
1405 Erste Erwähnung des Schloß Rodaun
1529/1683 Schwere Zerstörungen von den Türken (1. und 2. Türkenbelagerung)
1938 Im Zuge der Errichtung von Groß-Wien durch die Nationalsozialisten wurden 15 niederösterreichische Ortei zum 25. Bezirk (Liesing) von Wien vereint
1946 Mit dem Gebietsänderungsgesetz wurde der Beschluß von 1938 wieder aufgehoben. Dieses trat wegen dem Veto der Besatzungsmächte erst 1954 in Kraft. Liesing blieb teilweise bei Wien. Die Orte Breitenfurt bei Wien, Laab im Walde, Purkersdorf, Perchtoldsdorf, Vösendorf und Kaltenleutgeben wieder an Niederösterreich zurückgegeben. Weiters wurde Hadersdorf-Weidlingau an den 14. Bezirk Penzing abgetreten
seit 1954 setzt sich der 23. Wiener Gemeindebezirk daher aus den folgenden, ehemalig eigenständigen Ortschaften zusammen:
Atzgersdorf, Erlaa, Inzersdorf, Kalksburg, Liesing, Mauer, Rodaun, Siebenhirten. Es wird der erste Bezirksvorsteher bestellt
1973-1985 Errichtung des Wohnpark Alt-Erlaa als neues Wohngebiet
1995 Die U-Bahnlinie U6 wird bis nach Siebenhirten eröffnet

Die Teufelsmühle am Wienerberg

2. Fassung
Einer alten Sage nach stand außer dem Orte Siebenhirten, rechts an der Heerstraße, die von Wien nach Neustadt führt, vor Zeiten eine durch Geisterspuk verrufene Mühle, einst dem Ritter Kilian gehörig, der viele Mordtaten verübt haben soll.

Da sich niemand in die Nähe der Mühle wagte, und diese schon viele Jahre verlassen und öde dastand, ließ Herzog Albert, mit dem Zopfe genannt, einen vertrauten, mit Mut begabten jungen Ritter auffordern, die Mühle des Nachts zu besuchen. Er hoffte, der Spukgeschichte so am sichersten auf die Spur zu kommen, und noch an demselben Tage machte sich Ritter Reinprecht von Wallsee mit mehreren beherzten Knappen auf den Weg und gelangte zur Mühle, als es bereits dunkelte.

Ein am Wege ruhender Pilger, der sie dem Vorhofe zureiten sah, warnte den Ritter, lieber im Freien, als von Gespenstern umgeben, zu übernachten. Dieser aber ließ sich nicht abhalten, indem er dem Warner scherzend versicherte, daß er die Lieblingsfarbe der Geister in Erfahrung zu bringen wünsche. Am Tore angelangt, befahl er den Knappen, seiner wachend im Stalle zu harren, und schritt mit einer flammenden Fackel durch die verschlossenen Gemächer der Mühle nach der Mahlstube, wo er des Nachts zu verweilen beschloß.

Da sie still vorüberzog und sich weder etwas sehen noch hören ließ, so wollte er die Spukgeschichte bezweifeln; als aber die Diener ihn des Morgens erblickten und nicht ohne Scheu ihm eröffneten, daß seine blendend weißen Helmfedern des Nachts in schwarze verwandelt worden seien, erinnerte er sich der Worte, die er zum Pilger gesprochen hatte, und beschloß, in den Wienerwald hinauszuziehen, dem Weidwerke obzuliegen und des Nachts wieder in die Mühle zurückzukehren.

Die vielen Raubanfälle, die in der Nähe der Mühle vorgefallen waren, machten ihn vorsichtig. Doch da, wo am vorhergehenden Abend der Pilger geruht hatte, erblickte er heute ein junges Mädchen mit einem Bündel Reisig auf dem Rücken, das sich bei seinem Erscheinen verbergen wollte. Er versicherte dem zitternden Mädchen, daß es ungehindert nach Hause ziehen könne, und die Beruhigte versprach, dankbar seiner im Gebete zu gedenken, damit der schwarze Gottseibeiuns ihm nichts anhaben könne.

Die Knappen, die dem Mädchen einige Spottreden nachschickten, weil es ihrer keine Erwähnung gemacht hatte, erhielten von dem Ritter den Befehl, ihm heute keinen Weinkrug vorzusetzen. Er hatte in der letzten Nacht dem Weine fleißig zugesprochen und erinnerte sich, entschlummert zu sein, weshalb er so manches verschlafen zu haben vermeinte.

Als der Morgen graute und in der Mühle abermals nichts zu sehen und zu hören und auch an ihm keine Veränderung bemerkbar war, wollte er sie verlassen; doch wie erstaunte er diesmal, seine Knappen vom Haupte bis zur Zehe geschwärzt von Kohlenstaub zu erblicken. Sie gestanden aufrichtig, daß sie geschlummert haben mochten, weil sie, um sich wach zu halten, dem Weinkrug des Herrn Zugesprochen hätten. Unmutig, abermals überlistet worden zu sein, beschloß er, in den Wald hinauszureiten, dort dem Weidwerk obzuliegen und des Nachts neuerdings nach der Mühle zurückzukehren.

Kein lebendes Wesen ließ sich heute in der Nähe erblicken. Die Knappen mußten diesmal bei ihm verweilen. Grabesstille herrschte rings, nur zu Zeiten vom Klopfen des Holzwurmes oder dem Schwirren einer durch das Licht herbeigelockten Fledermaus unterbrochen. Ms aber die Mitternacht heranrückte, begannen plötzlich mit lautem Gepolter die Mühlräder sich zu bewegen, die Steine sich Zu drehen und die Beuteltücher sich zu schütteln, daß ob des Getöses Ritter und Knappen sich die Ohren zuhalten mußten. Da kein lebendes Wesen zu erblicken war, sondern unsichtbare Arme die Räder zu bewegen, die Steine zu drehen und die Staubbeutel zu schütteln schienen, so Zwangen die Knappen, von Geisterfurcht ergriffen, den Ritter, noch während der Nacht die Mühle zu verlassen. Doch wie staunten Ritter und Knappen, als sie beim rosigen Lichte des Morgens die schwarze Farbe diesmal in die weiße verwandelt sahen.

Obwohl der Mehlstaub leichter als der Kohlenstaub von den Kleidern abzuschütteln war, so vermochte der Ritter dennoch seinen Unmut nicht zu verbergen, weil er sich keinen R at wußte, wie er dem Herzog den Spuk mit dem Farbenwechsel, den er unvorsichtig selbst verschuldet hatte, erzählen sollte, ohne dessen Lachlust zu erregen. Der Herzog erfuhr es aber dennoch, als er an einem der Fastnachtstage dem Stechen der Wiener Bürger auf der Brandstatt beiwohnte; der Schalksnarr, halb weiß, halb schwarz gekleidet, verkündete nämlich, daß er von dem Teufelsmüller am Wienerberge, den er für das nächste Scharlachrennen eingeladen habe, also beschenkt worden sei.

DIE WILDE FAHRT

In Inzersdorf am Wienerberge ging einmal ein Bauer gegen Abend in seinen Garten hinaus. Da hörte er von weitem einen Fuhrmann schelten und lärmen, und als der Wagen in seine Nähe kam und der Fuhrmann eben auf die Pferde stark losschlug, da meinte der Bauer: "Es hilft Euch nichts, auf die Pferde so einzuhauen; der Weg ist sehr schlecht, und Ihr prügelt ja die armen Tiere zu Tode. Ich will Euch ein wenig helfen."
Da der Wagen gerade wieder in einer Grube steckengeblieben war, so faßte der Bauer tüchtig an und hob ihn aus dem Loch heraus.
Nach einer kleinen Weile fragte der Fuhrmann, wie weit es noch bis in den nächsten Ort sei, und als es der Bauer angegeben hatte, sagte der Fuhrmann zu ihm: "Setzt Euch doch hinauf auf den Wagen und fahrt noch eine Zeitlang mit mir, vielleicht kommt wieder so ein schlechtes Stück Weg."
Der Bauer war damit einverstanden und stieg sogleich auf den Wagen. Nach einiger Zeit sagte der Bauer zu dem Fuhrmann: "Setzt Euch zu mir!" Der Fuhrmann erwiderte aber: "Ich gehe lieber neben dem Wagen, da sehe ich den Weg besser."
Bald danach setzte er sich aber gleichfalls auf den Wagen. Kaum war er droben, so faßte die Pferde ein wildes Feuer, und im Hallo ging es über Stock und Stein.
Erst am vierten Tag danach kam der Bauer heim, ganz zerschunden und mit arg zerrissenen Kleidern. Als ihn die Leute fragten, wo er denn die ganze Zeit hindurch gewesen sei, meinte er, der böse Feind habe ihn durch dick und dünn, bald auf der Erde, bald in der Luft bis zum Hetscherlberg am Wege links nach Mariazell gefahren.

DIE LIEBSTE FARBE DER GEISTER

In der kleinen Ortschaft Siebenhirten, an der Straße, die von Wien nach Baden führt, stand vor langer Zeit eine alte verlassene Mühle, die von Tag zu Tag immer mehr verfiel. Keiner der Bewohner der umliegenden Dörfer wagte sich in ihre Nähe, denn es wurde erzählt, daß es dort in der Nacht spuke.
Am Hofe des Herzogs wurde ein großes Fest abgehalten und viele stolze Ritter waren als Gäste geladen. Manche Geschichte wurde zur Kurzweil der Anwesenden erzählt, darunter auch die Spukgeschichte über die alte Mühle. Der Herzog, der schon lange neugierig war, was denn Wahres daran sei, rief einem jungen Ritter, Reinprecht von Wallsee zu: "Herr Ritter, Ihr seid doch ein tapferer Kämpfer und immer begeistert von neuen Abenteuern! Reitet hinaus zur Mühle nach Siebenhirten und schaut nach, was dort passiert."
Ohne Zaudern ließ Reinprecht sein Pferd satteln, rief seinen Knappen und ein paar kräftige Knechte herbei und machte sich mit ihnen auf den Weg. Es dunkelte bereits, als sie von einem Hügel aus die Mühle erblickten. Am Wegrand saß ein müder Wandersmann und grüßte sie ehrerbietig. "Wohin wollt Ihr zu so später Stunde?", fragte er den Ritter.
"Wir sind auf dem Weg in die Mühle und wollen den Geistern beim Abendessen Gesellschaft leisten!", rief Ritter Reinprecht übermütig. Der Wanderer warnte ihn: "Ihr solltet lieber nicht hineingehen, denn mit den Geistern wohnt es sich nicht gut unter einem Dach!" - "Wir wollen ja nicht ewig dort bleiben", lachte der Jüngling, "sie sollen uns nur ihre liebste Farbe kundtun."
Die kleine Schar setzte ihren Weg fort und ritt in den Hof der Mühle ein. Zuerst wurden die Pferde untergestellt und versorgt, dann betraten sie die verfallene Mahlstube. Nachdem er eine Fackel entzündet hatte, ließ Reinprecht sich von seinem Knappen Speise und Trank zubereiten. Der Ritter wollte die Nacht Wache haltend in der Stube verbringen, während der Knappe und die Knechte bei den Pferden bleiben sollten. Doch die Stunden verrannen nur langsam und so trank der Jüngling einen Becher Wein nach dem anderen, bis er sanft entschlummerte.
Am nächsten Morgen fragte Reinprecht seine Leute, ob während der Nacht etwas Verdächtiges vorgefallen sei. Sie lachten herzlich, starrten dabei auf seinen Helm und sagten: "Bei uns nicht!" Der Ritter nahm den Helm ab und sah, daß sein weißer Federbusch, der die Kopfbedeckung zierte, über Nacht schwarz geworden war. Er ärgerte sich sehr, daß er eingeschlafen war und nahm sich vor in der nächsten Nacht keinen Wein mehr zu trinken.
Die Männer verbrachten den ganzen Tag auf der Jagd und als sie einen kapitalen Hirsch erlegt hatten, ritten sie zurück zur Mühle. An der gleichen Stelle, an der sie am Vortag den Wandersmann getroffen hatten, saß nun ein junges Mädchen, das Reisig gesammelt hatte. Ängstlich blickte es den Reitern entgegen.
"Fürchte dich nicht! Du solltest dich beeilen, denn die Nacht bricht schon herein!", sprach der Ritter freundlich. "Habt vielen Dank für Eure Sorge, Herr Ritter! Ich will für Euch ein Gebet sprechen, damit kein Teufel Euch schaden kann", erwiderte das Mädchen schüchtern und setzte seinen Weg fort.
Reinprecht und seine Männer erreichten die Mühle und nahmen ihre Plätze ein, wie in der Nacht zuvor. Der Ritter blieb die ganze Nacht wach und als bis zum Morgen nichts Außergewöhnliches geschehen war, beschloß er das Abenteuer zu beenden. Als er dann aber seine Männer draußen im Hof sah, die eingeschlafen waren, weil sie den Wein zu üppig genossen hatten, war die Überraschung groß. Alle waren sie von Kopf bis Fuß schwarz mit Asche bestäubt. Nun mußten sie doch noch eine Nacht in der Mühle verweilen, um die Geister zu Gesicht zu bekommen.
In dieser dritten Nacht blieben alle zusammen in der Mahlstube sitzen. Lange Zeit war es völlig still und man hörte nur ab und zu ein Käuzchen rufen. Doch dann schlug es von der nahen Turmuhr Mitternacht und im selben Moment begannen sich die morschen Mühlräder zu drehen und die schweren Mahlsteine bewegten sich mit ohrenbetäubendem Lärm. Der Knappe und die Knechte sahen ihr Heil nur in der Flucht und auch Ritter Reinprecht, dem das alles nicht geheuer war, verließ überstürzt die Stube. Den Rest der Nacht verbrachten die Männer bei ihren Pferden in unruhigem Schlaf.

Am nächsten Morgen war das Erstaunen groß, denn alle Männer waren zur Gänze mit Mehlstaub bedeckt. Drei Nächte lang hatten die Geister der Mühle ihren Schabernack mit den Männern getrieben und Ritter Reinprecht von Wallsee mußte sich damit abfinden, daß der Herzog und mit ihm ganz Wien über sein Abenteuer lachten.

Speising

Ein Babenbergerherzog verirrte sich auf einer Jagd im Wienerwald und erreichte in später Nacht sieben Holzknechthütten, die inmitten des Waldes lagen. Die Knechte empfingen den Herzog mit Freuden, und er ließ sich auch die ihm vorgesetzten Speisen gut schmecken.
Als er am folgenden Morgen von ihnen Abschied nahm, beschenkte er sie so reichlich, daß sie zum Andenken an diese große Wohltat ihre Ansiedlung "Speising" (Speis eng = ich speise euch) benannten.

Bezirksvorsteher seit 1945

Johann Radfux (SPÖ) 1954 - 1962
Reinhold Suttner (SPÖ) 1962 - 1968
Hans Lackner (SPÖ) 1968 - 1983
Heinrich Haberl (SPÖ) 1983 - 1988
Johann Wimmer (SPÖ) 1988 - 1995
Manfred Wurm (SPÖ) 1995 -

Bezirksvertretung: von den 56 Bezirksräten entfallen ab der letzten Wahl 2005 folgende Mandate auf die jeweiligen Parteien:

SPÖ 30
ÖVP 11
FPÖ 8
Grüne 7
  • Wotrubakirche
  • Heurigen

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